Foto: stock.adobe.com/aamulya
Aromatisierte Wasser ohne Zucker und Süssstoffe sind die Treiber im Wassermarkt. Vor allem Produkte mit Fruchtsaft- oder Kräuterzusätzen liegen derzeit im Trend. Auch der Markt für Wasser mit funktionalem Zusatznutzen bietet nach Einschätzung der Hersteller erhebliche Potenziale.
Wir sehen einen anhaltenden Trend zu Natürlichkeit. Viele Kunden greifen daher häufig zu purem Mineralwasser oder Konzepten mit geringem Fruchtanteil und weniger Kalorien», erklärt Stefan Hoechter, Geschäftsführer bei den Adelholzener Alpenquellen. Diese Entwicklung hat laut Neha Srivastava, Food & Drink Patent Analyst beim Marktforschungsunternehmen Mintel, durch die Pandemie noch zusätzlich Schub bekommen: «Die Verbraucher legen mehr Wert auf ihre Gesundheit und versuchen, weniger Zucker zu sich zu nehmen. In puncto Geschmack wollen sie jedoch keine Kompromisse eingehen.» Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) bestätigt den Trend hin zu aromatisiertem Wasser. So lag der Absatz von Mineralwasser mit Aroma 2020 um 2,8 Prozent höher als noch 2019, während der Absatz von Mineralwasser ohne Aroma im Schnitt um 4,6 Prozent sank.
Innovative Wasserkonzepte
Den Trend hin zu Wasser mit Geschmack – laut VDM betrifft dies schon jede vierte von den Brunnen abgesetzte Flasche – bedienen Hersteller mit einer immer grösser werdenden Sortimentsvielfalt. Danone hat sein Mineralwasser um die Range «Volvic Essence» mit Frucht- und Kräuteressenzen wie «Apfel-Zitrone» oder «Minze-Gurke» erweitert. Auch Hansa Heemann erweiterte mit «hella orange» nach «hella lemon» seine Range der ungesüssten Flavoured Water mit Kohlensäure. Adelholzener hat 2020 ebenfalls sein Portfolio um die Sorte «Adelholzener+Lime» ergänzt.
Funktionaler Zusatznutzen
Neben dem Geschmack sind die Funktionen der Mineralwässer das wichtigste Kaufkriterium. Auch hier gibt es für den Verbraucher eine immer grössere Auswahl. Coca-Cola Deutschland möchte den Konsumenten mit der Range «Aquarius» Mineralien wie Zink und Magnesium als Zusatznutzen bieten. Die neue Sorte von Vöslauer «Vöslauer Balance Juicy» beinhaltet natürliches Mineralwasser mit sieben Prozent Fruchtsaft und Vitamin C. Das «Skin Care Water» von San Benedetto, das nach Pfirsich und roten Früchten schmeckt, enthält dagegen laut Hersteller Kollagen, Zink und Hyaluronsäure und verspricht einen Zusatznutzen für die Haut. Vor allem bei den Jüngeren unter 25 Jahren spielen laut Mintel-Umfrage funktionale Wässer, die sie im Alltag unterstützen, eine grosse Rolle. So sind 49 Prozent der Verbraucher zwischen 16 und 24 Jahren an vitaminhaltigem Wasser interessiert. Diese Entwicklung spiegelt sich laut Heidi Lanschützer, Food and Drink Mintel Germany, im deutschen Innovationsaufgebot ab. Demnach ist der Anteil an Wasserinnovationen mit Vitamin-/Mineralzusatz von 1,6 Prozent, zwischen Juni 2019 und Mai 2020, auf 4,2 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten geklettert. Neben diesen Lifestyle-Produkten können sich die Mineral-wasser-Marken-produkte mit funktionalem Nutzen sehr gut durchsetzen. «Die hohe Mineralisierung, verbunden mit der Herkunft aus der Vulkaneifel, sind der entscheidende Mehrwert des Gerolsteiner Mineralwassers», so Marketingleiter Marcus Macioszek von Gerolsteiner. Neben dem Mineralwasser hat der Hersteller mittlerweile auch zwei Heilwässer im Sortiment, die anders als Mineralwässer, dem Arzneimittelgesetz und einer Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unterliegen. «Heilwasser wird neu entdeckt, weil es perfekt zu den Trends Gesundheit, Achtsamkeit und bewusste Lebensführung passt», sagt Macioszek.