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Fruchtige sowie süsse Aufstriche sind für viele Verbraucher ein Muss auf dem Frühstückstisch. Dabei zählt für sie vor allem eines – Abwechslung. Zudem sind bei den Deutschen zuckerreduzierte Varianten stark gefragt.
Frühstücksprodukte wie Konfitüren waren während des Lockdowns in Deutschland beliebter denn je, frühstückten die Konsumenten doch häufiger zu Hause», so Fabian Däke, Analytic Consultant bei Nielsen IQ. Seiner Beobachtung nach werde es die Warengruppe in 2022 schwer haben, die Ergebnisse der beiden vergangenen Jahre zu erreichen. «Ein wieder steigender Out-of-Home-Konsum könnte hier die Nachfrage bremsen», meint Däke. So ging bei einem leichten Umsatzplus von zwei Prozent der Absatz um drei Prozent zurück (MAT Oktober 2021, LEH + DM). In der Schweiz sieht die Marktentwicklung – zumindest für die KW33 bis 36 – in den vergangenen zwei Jahren anders aus. Hier ist laut Nielsen Schweiz der Absatz von Konfitüren in den KW33 bis 36/2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent und in der KW33 bis 36/2021 nochmal leicht um ein Prozent gestiegen.
Weniger Zucker, mehr Frucht
In Deutschland sind zucker- und kalorienreduzierte Varianten derzeit gefragt. Sie bewegen sich laut Nielsen mit einem Umsatz- und Absatzanteil von sechs beziehungsweise drei Prozent zwar auf einem kleinen Niveau. «Sie wachsen aber mit 31 Prozent in der Menge und 35 Prozent im Wert dynamischer als die Gesamtkategorie», stellt Däke fest. Diese Entwicklung werde auch in den nächsten ein bis zwei Jahren anhalten. In der Schweiz hingegen ging der mengenmässige Marktanteil von zuckerreduzierten Produkten in KW 33 bis 36/2021 im Vergleich zu 2019 von sechs auf fünf Prozent leicht zurück.
Fruchthaltige Aufstriche mit einem geringeren Zuckergehalt gehen häufig mit einem höheren Fruchtanteil einher. So auch die neuen Bonne Maman-Produkte «Weniger Zucker, mehr Frucht». Sie enthalten 30 Prozent weniger Zucker und dafür einen erhöhten Fruchtanteil von 60 bis 67 Gramm Frucht auf 100 Gramm. Auch die «Schwartau Extra Weniger Zucker»-Fruchtaufstriche sind um 30 Prozent zuckerreduziert im Vergleich zu herkömmlichen Konfitüren mit einem Zuckergehalt von 54 Prozent. Seit Herbst 2021 gibt es die Range für die Sorten Erdbeere und Himbeere auch in der passierten Variante. Der Fruchtgehalt der Glück-Sorten von Göbber liegt bei 70 Gramm Früchten je 100 Gramm.
Des Weiteren erkennt Nielsen einen Trend hin zu Bio- beziehungsweise Naturrein-Produkten. So bietet Genuport die Aufstriche «Fiordifrutta» der Marke Rigoni di Asiago in Bio-Qualität an, die aus 100 Prozent Früchten bestehen und mit Apfelsaft gesüsst werden.
Impulsstarke Innovationen
Die Kategorie lebt von Vielfalt und zeichnet sich dadurch auch aus. In dem Kontext sind Innovationen wichtig, da sie neugierig machen, Neues zu probieren wie die Bonne-Maman-Sorte «Ananas-Maracuja», die Wintersaison-Sorte von Schwartau «Kirsche mit Lübecker Marzipan», die sortenreine Orangenmarmelade mit 70 Prozent Fruchtanteil von Göbber oder die Special Edition «Fiordifrutta Granatapfel, Aloe & Hibiskus» von Genuport.
Konfitüre & Co. – Was ist was?
Die Konfitürenverordnung regelt die Produktbezeichnungen
- Konfitüre extra muss grundsätzlich pro 1000 Gramm Enderzeugnis aus 450 Gramm Fruchtpülpe oder -mark hergestellt sein. Das gilt beispielsweise für Erdbeere, Brombeere oder Himbeere. Bei roter oder schwarzer Johannisbeere reichen 350 Gramm, im Fall von Passionsfrucht genügen 80 Gramm.
- Konfitüre muss pro 1000 Gramm Enderzeugnis aus mindestens 350 Gramm Fruchtpülpe oder -mark hergestellt sein. Für Johannisbeer-Konfitüre reichen 250 Gramm, bei Passionsfrucht sind 60 Gramm ausreichend.
- Gelee ist die streichfähige Zubereitung aus Zuckerarten sowie Saft oder wässrigen Auszügen einer oder mehrerer Fruchtarten. Wie bei den Konfitüren gelten für «Gelee extra» höhere Anforderungen: Hier muss der Saftanteil derselben Menge an Fruchtmark beziehungsweise Pülpe entsprechend wie bei «Konfitüre extra» sein.
- Marmelade wird grundsätzlich aus Zitrusfrüchten unter Zusatz von Wasser und Zuckerarten hergestellt. Verwendet werden können Pülpe, Mark, Saft, wässrige Auszüge oder die Schale der Früchte. Die Menge an Zitrusfrüchten, die für die Herstellung von 1000 Gramm Marmelade verwendet wird, beträgt mindestens 200 Gramm, davon müssen 75 Gramm aus dem Fruchtinneren entstammen.
- Fruchtaufstriche sind Produkte, die anstelle von Zuckerarten, wie Haushaltszucker oder Honig, mit Apfeldicksaft oder Reissirup gesüsst sind. Häufig wird die mengenmässig überwiegende Fruchtart genannt. Fruchtaufstriche fallen nicht unter die Konfitürenverordnung.
Quelle: Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)