Bio bleibt gefragt

Montag, 22. Februar 2021
Foto: Unternehmen

Der Trend zu Bio-Produkten ist ungebrochen, wie das aktuelle «Öko-Barometer» zeigt. Im langjährigen Vergleich sticht vor allem das stark gestiegene Interesse an Bio-Fleisch hervor.

In diesem Jahr ist vieles anders», sagt Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, als sie im Januar 2021 das «Öko-Barometer 2020» vorstellt. «Die Pandemie-Situation hat viele Bereiche unseres täglichen Lebens beeinflusst – so auch unseren Umgang mit Lebensmitteln.» Seit 2002 befragt ihr Ministerium die deutschen Verbraucher zu ihren Einkaufsgewohnheiten in Bezug auf ökologisch und nachhaltig erzeugte Lebensmittel. Die aktuelle Ausgabe zeigt: Im Jahr 2020 haben sie noch gezielter eingekauft als in den Vorjahren.

Nachfrage steigt
37 Prozent der Befragten sagten, dass sie im Jahr 2020 häufig Bio-Produkte gekauft hätten. In Zukunft wollen dies sogar 48 Prozent tun. Dabei ist die Nachfrage nach den Klassikern Eier, Obst und Gemüse am grössten, gefolgt von Kartoffeln, Milchprodukten, Fleisch- und Wurstwaren. Süsswaren und (alkoholische) Getränke werden nach wie vor nur selten in Bio-Qualität erworben. Die grösste Veränderung im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei Eiern und Fleisch. Der Anteil der Befragten, die diese Produkte ausschliesslich oder häufig in Bio-Qualität kaufen, stieg jeweils um acht Prozentpunkte an: auf 74 Prozent bei Eiern und auf 50 Prozent bei Fleisch und Wurstwaren.

Supermärkte inspirieren
Den Einkauf ihrer Bio-Produkte erledigen die meisten Konsumenten im Lebensmittelhandel. Neun von zehn Befragten gehen dafür in den Supermarkt, 68 Prozent (auch) zum Discounter. Es folgen Bäcker (65 %), Metzger (63 %), Wochenmärkte (61 %) und Hofläden (58 %). Fast die Hälfte (47 %) kauft Bio auch im Naturkostladen oder im Drogeriemarkt. Nur eine Minderheit (7 %) bestellt sie im Internet. Das Interesse an Bio entsteht vor allem aus eigener Initiative, wie 88 Prozent der Befragten bestätigen. Aber auch der Lebensmittelhandel sorgt hier für Bewegung: So haben veränderte Sortimente oder neue Produkte im Supermarkt bei 66 Prozent das Interesse für Bio geweckt.

17 Prozent Umsatzplus
Julia Klöckner fasst die Ergebnisse des «Öko-Barometers» zusammen: «Aus Gelegenheitskäufern sind Gewohnheitskäufer geworden, und auch insgesamt greifen immer mehr Verbraucher zu Bio-Produkten.» Nach ersten Schätzungen ihres Ministeriums wird der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln 2020 bei über 14 Milliarden Euro gelegen haben. Das wäre ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

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20 Jahre

Zur einheitlichen Kennzeichnung von Bio-Produkten dient in Deutschland das vom Landwirtschaftsministerium  entwickelte staatliche Bio-Siegel, das dieses Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Seit seiner Einführung in 2001 ist die Zahl der registrierten Produkte gestiegen – auf aktuell fast 90 000 Produkte. Darunter vor allem Lebensmittel, aber auch Zierpflanzen und Saatgut. Die Verwendung des Kennzeichens ist nicht verpflichtend, wohl aber die Kriterien.