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Eltern wollen für ihre Kinder das Beste und sie vor allem gesund ernähren. Beim Kauf steht daher Premiumqualität und weniger der Preis im Fokus. Die Chancen für den Handel im Überblick.
Shopperstudien von Nestlé zeigen: Wenn es sich um den Kauf von Babynahrung dreht, gehen Eltern nicht irgendwo einkaufen. Vielmehr stellen sie an die Einkaufsstätte hohe Ansprüche. Am wichtigsten sind ihnen die Nähe zur Wohn- oder Arbeitsstätte sowie die Auswahl an Produkten. Zu den weiteren Einkaufskriterien zählen die Kompetenz des Verkaufspersonals, Promotions und Babyclubs. Aber auch eine Wickelmöglichkeit oder Stillecke spielen für sie eine grosse Rolle.
Der Handel kann sich dies zunutze machen und mit wenigen Handgriffen für ein attraktives Einkaufserlebnis sorgen. Der Fokus sollte neben den vorgenannten Services vor allen Dingen auf Übersichtlichkeit und einer guten Orientierung am Regal liegen. Die führenden Markenhersteller empfehlen darüber hinaus, das Regal anhand der einzelnen Phasen der ersten 1000 Tage zu strukturieren. Diese Zahl ist zu einem wichtigen Schlagwort geworden. Denn in diesem Zeitraum – gerechnet von der Empfängnis bis zum zweiten Lebensjahr – ist der kindliche Organismus noch im Werden und entsprechend form- und wandelbar. Das optimale Regal deckt daher der Reihe nach die Schwangerschaft, die Stillzeit, die Beikost und das Kleinkindalter ab, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Ernährung, sondern warengruppenübergreifend mit den Bereichen Reinigen, Pflegen und Wickeln. «Eine zielgruppengerechte Platzierung ermöglicht es den Eltern, sich gut zurechtzufinden. Und zwar sowohl solchen, die das Regal beim ersten Kind aufsuchen, als auch erfahrenen, die zum wiederholten Male am Regal sind», heisst es aus dem Hause Nestlé.
Alternative Säuglingsnahrung
Die Ernährung spielt in den ersten 1000 Tagen eine wichtige Rolle, da der kindliche Organismus sensibel reagiert. Prävention lautet hier das Stichwort. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt deshalb, mindestens sechs Monate lang ausschliesslich zu stillen. Das wollen oder können aber nicht alle Mütter. In Deutschland bekommen etwa 22 Prozent der Kinder so lange Muttermilch. In der Schweiz sind es 14 Prozent, in Österreich zehn Prozent. Säuglingsanfangsnahrungen sind dann eine Alternative. Bei Milupa weiss man, dass Eltern für hochwertige Säuglingsnahrungen gerne mehr Geld ausgeben. Denn nicht jede Säuglingsnahrung sei gleich – forschungsbasierte Nahrungen würden sich von Nahrungen, die nur dem gesetzlichen Mindeststandard folgen, durch Zutaten wie spezielle Ballaststoffe oder bestimmte Milchsäurebakterien unterscheiden.
Markt mit Potenzial
Diese Beobachtungen spiegeln sich auch in aktuellen Marktzahlen wider: So schätzt Statista, dass im rollierenden Jahr 2020 (MAT bis Ende KW 18/2020) 1,4 Milliarden Euro für Baby-Produkte ausgegeben werden (Vorjahr: 1,36 Mrd. Euro). Dabei setzten Drogeriemärkte und LEH mit Milchnahrung 436 Millionen Euro um, im Segment Beikost sogar 545 Millionen Euro. In Österreich taxiert Statista den Umsatz mit Babynahrung auf 158 Millionen Euro und in der Schweiz auf
93 Millionen Euro.
Fakt ist: Eltern sind heute für conveniente Produkte dankbar, die den Alltag erleichtern. Das zeigt sich sowohl bei der Säuglingsnahrung als auch im Bereich der Beikost. So greifen viele Verbraucher statt des selbstgekochten Breis zum Gläschen, weil anders der Alltag kaum zu bewältigen ist. Dann kommen Milupa zufolge Produkte gut an, die sich im Handumdrehen mit frischen Zutaten verfeinern lassen. Dies bescheinigt auch der Markt. So verzeichnet laut einer Prognose von Statista das Segment Beikost in 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 18 Prozent. Viele Eltern achten zudem auf die Qualität der Produkte und legen daher Wert auf Bio. Auch hiermit kann der Handel das Wertschöpfungspotenzial am POS vorantreiben.