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Zum Frühstück essen viele Verbraucher gerne Aufstriche. Welche Varianten unbedingt ins Regal gehören und welche frischen Konzepte für neue Impulse am Point of Sale sorgen.
Dass süße Aufstriche wie Fruchtaufstriche, Honig oder Nuss-Nugat-Cremes für die meisten Verbraucher hierzulande zu einem klassischen Frühstück dazugehören, steht außer Frage. Und wie Zentis mitteilt, sei der Trend bei Brotaufstrichen durchaus vergleichbar mit der Entwicklung im gesamten Lebensmittelmarkt: Die Verbraucher legt auch hier zunehmend Wert auf Qualität, Authentizität und Regionalität. Treiber im Markt seien die cremigen Brotaufstriche mit 50 Prozent Frucht ohne Kerne und ohne Stücke. Für bewusste Genießer wurde die Range „75 % Frucht“ mit einem hohen Fruchtanteil und vergleichsweise niedrigen Zuckergehalt kreiert. Die Landliebe Konfitüren mit Fruchtstücken, die cremigen Fruchtaufstriche sowie die Gelees sorgen zusätzlich für Abwechslung. Was die Sorten betrifft, darf es auch mal exotisch sein: So seien bei den fruchtigen Aufstrichen neben den klassischen Sorten Erdbeere, Himbeere oder Aprikose beispielsweise saisonal wechselnde Sorte gefragt. Dazu gehören die Sommersorten „Aprikose-Holunderblüte“ und „Rhabarber-Himbeere“ der Landliebe Range sowie die Wintersorten „75 % Frucht Birne-Cranberry“ und „Pflaume-Granatapfel“ der Zentis Range.
Doch es muss nicht immer nur die Schokoladencreme oder die Marmelade zum Frühstück sein, viele Verbraucher mögen es morgens auch herzhaft. Ein Pfund, das der Handel ausschöpfen sollte: Egal, ob süß oder herzhaft, zum einen sorgen unterschiedliche Geschmacksrichtungen für eine große Abwechslung auf dem Frühstückstisch. Zum anderen bieten sich hier interessante Chancen, zumal das Umsatzwachstum pikanter Brofaufstriche laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aktuell neun Prozent beträgt. „Im Übrigen sind pikante Brotaufstriche eine Kategorie, die stark durch junge Kunden geprägt ist“, so die Marktforschungsexperten der GfK. Damit bietet sich dem Handel die Chance, diese wichtige Kundengruppe an das Geschäft zu binden.
Gesund und verzehrfertig
Die Walter Rau Lebensmittelwerke beobachten, dass sich immer mehr Verbraucher ernährungs- und gesundheitsbewusst ernähren möchten und daher auf pflanzliche Alternativen setzen, die gesund, lecker und verzehrfertig sind. Darüber hinaus sei es wichtig, dass Konsumenten mit besonderen Bedürfnissen wie etwa Gluten- oder Laktoseintoleranz in diesem Segment passende Produkte für ihre Bedürfnisse finden. Diesen Wünschen kommt das Unternehmen mit der Range „Gemüse auf’s Brot“ nach. Ihr Gemüseanteil beträgt bis zu 70 Prozent.
Bei Popp Feinkost stellt man fest, dass vor allem zu einem ausgiebigen Frühstück am Wochenende immer öfter herzhafte Aufstriche oder Salate auf den Tisch kommen. Auch dieses Unternehmen ist davon überzeugt, dass vegane beziehungsweise vegetarische Alternativen heutzutage zum Sortiment dazugehören. Diese Produkte richten sich nicht nur an Veganer oder Vegetarier, sondern auch an flexible Genießer, die mal eine fleischlose Alternative verzehren möchten.
Pflanzliche Aufstriche sind die Renner
Besonders pflanzliche Brotaufstriche sind derzeit sehr beliebt. KIar, denn sie spiegeln den Trend zu einer ausgewogenen Ernährung und vegetarischen/veganen Lebensart wider. Für die rein pflanzlichen Aufstriche verwenden Markenhersteller unterschiedliche Rohstoffe wie beispielsweise Gemüse, Soja oder auch die blaue Süßlupine.
Wichtigste Sorte in diesem Segment sind inzwischen Kichererbsen, deren Umsatz sich in den letzten beiden Jahren vervierfacht hat und auf die nun schon gut jeder fünfte eingenommene Euro entfällt, so ein Ergebnis der GfK. Im Regal sollte auch die Sorte Tomate nicht fehlen. „Sie ist nicht nur das Lieblingsgemüse der Deutschen, sie ist auch bei den Aufstrichen der Klassiker, sagt Stephanie Britsch, Senior Trade Marketing Managerin bei Allos Hof-Manufaktur. Weiter fügt Britsch hinzu: „Viele Verbraucher sind aber auch sehr probierfreudig und greifen daher auch zu Kompositionen wie Erbse-Masala.“ Der Bio-Pionier bietet unter der Marke Tartex vielfältige Brotaufstriche an, unter anderem „Tartex Markt Gemüse mit einem Gemüseanteil von über 60 Prozent und unter der Marke Allos „Hof Gemüse“ mit einem Gemüseanteil bis zu 70 Prozent. Beide Konzepte sind zu 100 Prozent bio und zu 100 Prozent vegan.
Fakt ist aber, dass auch hier die Qualität eine immense Rolle spielt. Und darüber kann sich der Handel besonders im Bereich der pflanzlichen Brotaufstriche differenzieren. So verrät eine Zutatenliste viel über die Qualität des Aufstriches. Bei einem vegetarischen oder veganen Gemüseaufstrich sollte laut Deli Reform der Anteil mindestens 40 Prozent betragen. Aufstriche sollten auch über den intensiven Geschmack der Zutaten überzeugen, nicht über Zusatzstoffe wie Hefeextrakte oder Aromen. Diese Ansicht vertritt das Unternehmen und Bio-Pionier Allos Hof-Manufaktur. „Wir bringen dem Handel Kompetenz in Sachen Endverbraucher, der dann nicht mehr woanders hingegen muss, um seine Aufstriche zu kaufen“, ergänzt dazu Ralf Hoppe, Geschäftsführer Vertrieb bei Allos.
Geschmackliche Vielfalt
Nach Einschätzungen von Walter Rau Lebensmittelwerke sind vor allem natürlich schmeckende Aufstriche in den klassischen Varianten wie Paprika und Tomate gefragt. Zum Sommer hin werden mediterrane Geschmacksrichtungen wie Olive oder Aufstriche wie Bruschetta mit frischen Tomaten und Kräutern nach italienischer Art interessant, aber auch saisonale Sorten wie Kürbis im Herbst kommen bei den Verbrauchern gut an. Beliebt seien auch der fruchtig-pikante Brotaufstrich Geflügelsalat oder der Alaska-Seelachssalat. Popp Feinkost stellt darüber hinaus fest, dass Aufstriche mit Ei oder Ei in Kombination wie mit etwa Bacon hoch in der Gunst der Verbraucher stehen. Dies bestätigt auch die GfK, im Bereich der gekühlten Brotaufstriche sind die Eiersalat-Aufstritte mit gut elf Prozent das am stärksten wachsende Segment.
Bedarfsgerechte Verpackungsformate
Die Markenhersteller sind sich einig, dass bedarfsgerechte Gebindegrößen hoch im Kurs liegen. Da die Haushalte immer kleiner werden und auch der Außer-Haus-Verzehr zunimmt, setzt Zentis auf Gebindegrößen von 200 bis 295 Gramm. Popp Feinkost sieht einen Trend zu Portionsverpackungen. So werden mit 40-Gramm-Portionen beispielsweise Reste beziehungsweise angebrochene Verpackungen vermieden. Alternativ greife der Kunde gern zu wiederverschließbaren Bechern, die den Inhalt einige Tage frisch halten.