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Osteuropa hat einiges an Kulinarik zu bieten. Das Markant Magazin berichtet über Spezialitäten aus Russland, Polen sowie dem Balkan-Raum und ihre Chancen für den deutschen Handel.
Die osteuropäischen Verbraucher haben ihre ganz eigenen Vorlieben: «Ob aus Russland oder Polen – der Käufer aus Osteuropa liebt seine Milchprodukte», weiss Andrej Volynec, Geschäftsführer von Quarki. Dem pflichtet Andreas Zeiser, Geschäftsführer von Inlico bei: «Osteuropäische Molkereiprodukte zählen zu den frequenzstarken Schnelldrehern, besonders Kefir wird stark nachgefragt.» Im Trockensortiment bewegt sich das Angebot laut Andreas Uhrich, Leiter Innendienst Monolith Deutschland Vertriebs GmbH, neben Süsswaren im Bereich der Fisch-, Gemüse- und Sauerkonserven. Auch Tiefkühlprodukte wie die russischen Teigtaschen Pelmeni und typische Getränke wie Birkensaft zählen laut den Herstellern zu den Top-Sellern. Ebenso beliebt sind Sonnenblumenkerne, hergestellt nach verschiedenen Ernte- und Röstverfahren, hartgebackenes Kringelgebäck und Konserven wie geräucherte Sprotten in Pflanzenöl. Entscheidend für den Erfolg ist laut Roman Kowalew, Brand Manager National bei Dovgan, der richtige Artikel-Mix, für die der Kunde bereit sei, auch eine längere Anfahrtsstrecke auf sich zu nehmen.
Waren aus eigener Fabrikation
Markenbewusstsein und einen eher traditionellen Geschmack attestiert Uhrich dem russischen und polnischen Verbraucher zum Beispiel bei Tee, Öl, Aufstrichen und Würsten, Joghurt und Butter. Um möglichst nah an dessen Geschmack zu kommen, setzt Monolith auf eigene Herstellung. Die Wurstwaren nach russischem Rezept stellt ein Schwesterunternehmen in der Nähe von Nürnberg her, das Plombir-Eis produziert der Grosshändler in einer eigenen Fabrik in Litauen. Ferner rät Roman Kowalew, das Sortiment standortspezifisch auszuwählen und empfiehlt eine genaue Analyse der Kundschaft vor Ort: «Im Rhein-Ruhr-Gebiet laufen andere Produkte als im hohen Norden.»
Optimale Präsentation im Block
Die landestypischen Produkte sollten in grosser Breite und Vielfalt in einer Blockplatzierung am POS präsentiert werden, rät Kowalew. Artikel, nach denen der Verbraucher gezielt sucht, wie Wodka, Beluga oder Riga Sprotten, sollten hingegen den einzelnen Warengruppen zugeordnet sein. Um dem Verbraucher die breite Auswahl an Geschmacksrichtungen näher zu bringen, setzt Monolith auf Verkostungen im Markt. Was die weitere Entwicklung osteuropäischer Produkte angeht, sind alle Anbieter gleichermassen zuversichtlich. Roman Kowalew begründet dies damit: «Der osteuropäische Konsument möchte seine Spezialitäten beim klassischen Einkauf im Supermarkt besorgen, und immer mehr Artikel der osteuropäischen Küche landen auch im Einkaufskorb eines deutschen Durchschnittkonsumenten.»
Buchtipp:
Matrjoschka – Kochen wie in Osteuropa: aromatisch – traditionell – authentisch
Die Autorin Tanja Dusy schreibt seit über 20 Jahren erfolgreich Kochbücher und war lange Zeit als Redakteurin tätig. Als Küchenprofi entwickelt sie verlässliche Rezepte mit dem gewissen Etwas. Das Kochbuch «Matrjoschka» mit 70 authentischen Rezepten aus Ländern wie Georgien, Russland und der Ukraine gibt Einblicke in die kulinarischen Landesküchen mit all ihren Gemeinsamkeiten und spannenden Kontrasten. Es vereint Tradition und Moderne, weil hier traditionelle Eintöpfe mit neuinterpretierten Klassikern verschmelzen. Neben der Vorstellung der verschiedenen Landesküchen gibt es auch interessante Infos über die einzelnen Regionen, informative Zutatenlisten und verschiedene Themenkapitel. Ein spielerischer Streifzug durch die Esskultur des alten und modernen Osteuropas.
Herausgeber: EMF-Verlag;
1 Edition (02. September 2021)
160 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-96093-862-0