Foto: Fotolia (yanadjan)
Verbraucher wünschen sich von einer Sonnenpflege einen optimalen Schutz – mit einem Plus an Nutzen. Die Markenartikler reagieren darauf und bieten vielseitige Produkte. Ein Überblick.
Eine schöne Bräune gilt nach wie vor für viele Verbraucher als Schönheitsideal und damit als erstrebenswert. Ein Balanceakt, denn dafür ist viel Sonne nötig, die allerdings ihre Schattenseiten hat. Vorzeitige Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko sind nur zwei der Risiken, vor denen Dermatologen und Verbraucherschützer seit Jahrzehnten warnen. Das scheint offenbar bei den Konsumenten angekommen zu sein, denn in der DACH-Region nimmt der Umsatz mit Sonnenschutzmitteln und Selbstbräunern konstant zu. So haben die Schweizer laut dem Schweizerischen Kosmetik- und Waschmittelverband (SKW) im Jahr 2017 rund 46 Millionen Franken ausgegeben (2016: 44 Mio. Franken), die Österreicher laut der Informationsplattform der Markenkosmetikbranche «kosmetik transparent» rund 47 Millionen Euro (2016: 44,8 Mio. Euro) und die Deutschen laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 169 Millionen Euro (2016: 159 Mio. Euro).
Produktnachfrage im Wandel
Auch die Hersteller merken, dass die Verbraucher nicht mehr so sorglos mit der Sonne umgehen wie früher. Heute sind zunehmend Produkte mit hohem und sehr hohem Schutzniveau gefragt. «Wir haben die LSF 20 aus dem Sortiment genommen und die Lavera Sensitiv Sonnencreme Kids LSF 50 neu entwickelt», erklärt Sara Honerkamp, als Kommunikationsmanagerin bei Laverana . Bei Weleda bemerke man den Wunsch der Verbraucher nach Produkten mit Sofortschutz, die unmittelbar nach dem Auftragen wirken und nicht mehr eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad aufgetragen werden müssen. Ausserdem seien die Verbraucher kritischer geworden, was die Inhaltsstoffe der Produkte betrifft. «Unserer Erfahrung nach spielen Rezepturen ohne Silikone, Paraffine oder Mineralöl eine grosse Rolle», sagt Tassja Dâmaso, bei Weleda als PR-Managerin für Naturkosmetik und Arzneimittel zuständig.
Mehr Zusatznutzen gefragt
Doch auch bei Sonnenpflege gieren die Verbraucher nach mehr. «In der Kosmetikbranche gewinnen daher Allin-One-Produkte mit einem Zusatznutzen an Relevanz – das gilt auch für die Sonnenpflege», heisst es aus der Zentrale von Hawaiian Tropic. Die Konzepte sind vielfältig. So lässt Hawaiian Tropic etwa durch hawaiianisch inspirierte Inhaltsstoffe wie Kokosöl oder Kakaobutter Urlaubsgefühle aufleben. Manche Hersteller setzen auf zusätzliche Pflege, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und ihr Austrocknen in der Sonne verhindern soll. Andere geben Inhaltsstoffe wie Vitamin E, Beta-Glucan, Coenzym Q10 oder Süssholzwurzelextrakt zu, die die zelleigenen Reparaturmechanismen fördern, die Faltenbildung hemmen und vor Pigmentflecken bewahren sollen. Es gibt Produkte als Sprays und mit Pipetten, die sich leicht dosieren oder der Tagespflege untermixen lassen und als Make-up-Grundlage eigenen.
Alltagstaugliche Produkte
Denn genau das ist ein weiterer Trend: «Sonnenschutz ist längst nicht mehr ein Phänomen der Urlaubszeit, sondern wird im Alltag verwendet. Denn UV-Strahlung wirkt sich nicht nur am Strand auf unsere Haut aus», erklärt Ambre-Solaire-Produktmanager Michael Beyer. Das Unternehmen bietet künftig beispielsweise ein Sonnenschutz-Spray speziell für das Gesicht an, das sich dank handlicher Grösse in jeder Handtasche mitnehmen lässt und jederzeit vewendbar ist. Dem Manager zufolge kommt auch der weissende Effekt im Alltag nicht gut an: «Wir sehen angenehm aufzutragende Texturen, insbesondere für das Gesicht, als einen weiteren wichtigen Trend der Kategorie.»