Fruchtig und exotisch

Dienstag, 02. Juli 2019
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Ob Passionsfrucht, Litschi oder Karambole – exotische Früchte bereichern nicht nur die Obst- und Gemüseabteilung des LEH, sondern sorgen auch für Differenzierung und Profilierung.

In der DACH-Region sind exotische Früchte in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. In der Schweiz sind laut dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) vor allem Avocados, Mangos, Kakis und Granatäpfel die Trendsetter unter den exotischen Früchten. Ähnlich ticken die Deutschen. Sie greifen laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am liebsten zu Kiwi, Mango und Avocado. Von Januar bis April 2019 gingen jedoch Umsatz und Absatz der Exoten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent beziehungs-weise 2,7 Prozent zurück. In Österreich legte der Markt für exotische Früchte in den vergangenen zwei Jahren nach Angaben der GfK in Menge und Wert um fünf Prozent zu und wuchs damit etwas stärker als der gesamte Warenkorb von frischen Früchten.

Bessere Logistik und Lagertechnik

Warum werden Kiwi & Co. immer beliebter? «Der wichtigste Punkt für die hohe Zuwachsrate sind die bessere Logistik und moderne Lagertechnik», teilt ein Sprecher von Iberiana mit. Obstsorten, die früher aufgrund der weiten Transportwege und deren geringen Lagerfähigkeit nicht in den Supermärkten gelistet waren, seien heute durch die bessere Logistik problemlos zum Frischverzehr erhältlich. Hinzu komme, dass viele Menschen immer mehr Wert auf gesunde Lebensmittel legen. So gelten Exoten als ein trendiges Superfood mit gesunden Eigenschaften. Mehr noch: Die verschiedenen Früchte bieten teilweise ein ganz neues Geschmackserlebnis.

Preis ist sekundär

Exoten stellen auch deshalb ein interessantes Sortiment dar, weil hier die Preissensibilität der Kunden nicht so stark ausgeprägt ist. Laut Iberiana akzeptieren die Kunden hierfür generell einen etwas höheren Preis als bei nicht exotischen Früchten. Interessant ist auch, dass sich die Konsumenten mit steigendem Einkommen eher an Exoten «heranwagen». Je nach Lage des Marktes und Kaufkraft der Kunden kann das Angebot an exotischem Obst gegebenenfalls etwas grösser ausfallen. Wie ein Sprecher von Chiquita mitteilt sind 39 Prozent der deutschen Bananen-Käufer Impuls-Käufer. Dabei seien die Hauptkriterien für die Kaufentscheidung wie Aussehen (51 %) und das «Bauchgefühl» (47 %) nicht an den Preis gekoppelt, und Sonderangebote beeinflussen die Kaufentscheidung nur zu vier Prozent.

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Tipps

  • Was die Vermarktung betrifft, müssen Händler nach Angaben von Iberiana vor allem den unterschiedlichen Reifeprozess der Früchte berücksichtigen. So gibt es nachreifende Früchte wie Bananen, Avocado, Kiwi und Mango, die erst nach der Ernte ihren optimalen Reifegrad erreichen. Nicht nachreifende Früchte wie Ananas und Granatapfel werden bereits «essreif» geerntet und direkt verkauft.
  • Die Verkostung am Point of Sale ist zudem ein sehr hilfreiches Vermarktungsinstrument. Auch kleine Handzettel mit Produktinformationen und Verwendungstipps sind für die Kunden sehr hilfreich.
  • Wie Chiquita mitteilt, sollten Händler auch auf die Qualität der Früchte achten. So sollten Paletten mit Bananen beispielsweise an einem kühlen und feuchten Ort bei Temperaturen von 13 bis 15 Grad Celsius lagern. Nach der Anlieferung sollten Mitarbeiter die Plastikbeutel öffnen, damit die Bananen atmen können. Weitere Handlungsempfehlungen wie etwa zur richtigen Präsentation stellt Chiquita den Händlern zur Verfügung. Damit möchte das Unternehmen sicherstellen, dass die Früchte im Markt keinen Schaden nehmen und ansprechend präsentiert werden.